Methodik der Aktionsforschung

Unser Ziel ist es, Public Engagement (PE) in Forschungspraktiken, -karrieren und -strategien einzubetten, und zugleich den Austausch, die Zusammenarbeit und das gemeinsame Gestalten zwischen der Wissenschaft und gesellschaftlichen Akteur*innen zu fördern.
Anhand des MfN als Fallstudie haben wir einen Aktionsforschungsprozess angewandt, um über diese
Ziele nachzudenken und gemeinsam mit den Forschern und Fachleuten des MfN Lösungen zu entwickeln, die ihre
Motivationen, Hindernisse und Bedürfnisse in Bezug auf das öffentliche Engagement ansprechen. Dieser Prozess erstreckte sich über vier
Aktions- und Reflexionszyklen, von denen der letzte in der Implementierung des IETI Hub for
Research Impact bestand.
Maßnahme 1: Ausgangsanalyse
Im Rahmen der Ausgangsanalyse konzentrierten wir uns darauf, bestehende Public-Engagement-Initiativen im Museum zu identifizieren, Beziehungen zu institutionellen Schlüsselakteur*innen aufzubauen und die zentralen Barrieren für die Beteiligung an Public Engagement zu erfassen. Unsere Untersuchung zeigte, dass am MfN zwar zahlreiche Initiativen durchgeführt werden, diese jedoch nicht hinreichend auf die identifizierten Herausforderungen und Barrieren eingehen. Daher war es erforderlich, die Zielgruppe, ihre Bedarfe und Barrieren für die Umsetzung von PE vertiefter zu verstehen, um Public Engagement effektiv in ihre Arbeitspraktiken und Routinen zu integrieren.
Maßnahme 2: Fragebogen
Auf Grundlage der in der ersten Phase gewonnenen Erkenntnisse entwickelten wir einen Fragebogen, der sich an MfN-Forschende richtete, die bislang nicht an Public Engagement beteiligt waren. Ziel war es, die Motivationen, Hindernisse und den Bedarf an institutioneller Unterstützung im Zusammenhang mit PE zu analysieren. Die Auswertung des Fragebogens zeigte, dass die meisten Forschenden grundsätzlich bereit sind, Zeit für PE aufzuwenden, ihr Engagement jedoch durch verschiedene Faktoren gehemmt wird: fehlende finanzielle Mittel, begrenzte Zeitressourcen und Anreize, mangelnder Zugang zu sowie fehlendes Wissen über geeignete Methoden und Best Practices sowie der Wunsch nach institutioneller Unterstützung oder speziellen Plattformen.
Basierend auf diesen Erkenntnissen, bestand der nächste Schritt darin, eine Maßnahme zu gestalten, um Faktoren, welche die Umsetzung von PE-Engagement beeinflussen, besser zu verstehen: Was verstehen Forschende und Fachkräfte des MfN unter dem Impact ihrer Arbeit? Wie können wir die Interaktion mit gesellschaftlichen Akteuren unterstützen und sie für beide Seiten gewinnbringend gestalten? Wie können wir PE fördern und dabei zeitliche Barrieren berücksichtigen und wirksame Anreize für die Beteiligung schaffen? Wie können wir am MfN das institutionelle Bewusstsein für Public Engagement fördern? Dies resultierte im nachfolgenden World Café..
Maßnahme 3: World Café
Nach der Reflexion der Ergebnisse der vorherigen Maßnahmen bestand der nächste Schritt in der Durchführung eines World-Café-Workshops. Dort kamen 12 Forscher*innen und Fachkräfte des MfN zusammen, um gemeinsam Lösungen zur Überwindung der vier zentralen Hürden für die Teilnahme an Public Engagement zu entwickeln. In vier Diskussionsrunden konzertierten sie sich auf folgende Themen:
- Impact: Wie definieren die Teilnehmenden den Impact ihrer eigenen Arbeit?
- Forscher*innen (& gesellschaftliche Akteur*innen): Welchen Mehrwert generiert PE für die Forschenden selbst?
- Gesellschaftliche Akteur*innen (& Forscher*innen): Welchen Mehrwert bietet PE für gesellschaftliche Akteure?
- Zeitressourcen & Anreize: Wie können Zeitressourcen, finanzielle Mittel und die institutionelle Anerkennung von PE optimiert werden, um eine nachhaltige Beteiligung zu fördern?
Als Methode der qualitativen Datenerhebung verdeutlichte das World Café den Bedarf nach einem Programm, das die institutionelle Unterstützung für Public Engagement stärkt und den Zugang sowie das Bewusstsein für Public Engagement am Museum verbessert. Es sollte finanzielle Förderung, Sichtbarkeit und klare Zeitvorgaben für Public Engagement bieten, den Austausch mit MfN-Kolleg*innen und gesellschaftlichen Akteur*innen ermöglichen und Raum für Reflexion über den Impact von Forschung und Museumsarbeit schaffen.

Maßnahme 4: IETI Hub for Research Impact
Auf Grundlage der Ergebnisse der Maßnahmen 1 bis 3 wurde im November 2024 der IETI Hub for Research Impact ins Leben gerufen – ein sechsmonatiges Programm zum Kapazitätsaufbau im Bereich Public Engagement (PE). Es bietet gezieltes Mentoring und Unterstützung mit dem Ziel, Impact-orientiertes Public Engagement nachhaltig in die Arbeitsweisen und Karrierewege von Forschenden und Fachkräften am MfN zu integrieren. Das Programm wurde als gezielte Maßnahme konzipiert, um auf die im Fragebogen und im World Café identifizierten Ergebnisse und Lösungsansätze einzugehen und die spezifischen Bedarfe der Forschenden und Fachkräfte am MfN aufzugreifen.
Die Wirksamkeit des Programms selbst wurde mit Hilfe von Impact Assessment Sessions vor und nach dem Programm beurteilt. Diese umfassten Fragebögen und halbstrukturierte Interviews mit den Teilnehmenden.